Die Firma Mack wurde am 2.11.1946 von Johann Mack gegründet. Bereits vor dieser Zeit handelte man in der damaligen Heimat mit Klöppelspitzen, und so wurde ein Vertrieb für Klöppelspitzen aufgebaut.
Damals erfolgten die Reisen per Fahrrad oder mit der Bahn, und regelmäßig wurden die Heimarbeiterinnen abgefahren, Garne gebracht und die fertigen Spitzen abgeholt. Bereits in meiner frühesten Kindheit drehten sich die zu-Bett-geh-Geschichten um die Fahrradfahrten meines Vaters, der mit gefahrenen Kilometern und schlechtesten Straßenbedingungen nur so prahlte. Wenn aber auch nur ein Bruchteil der erzählten Kilometer stimmt, war es eine reife Leistung, denn durch den verlorenen rechten Arm während des zweiten Weltkrieges wurde das Radfahren bestimmt nicht leichter. (Wie hat er das damals wohl gemacht, wenn er Handzeichen geben musste beim Rechtsabbiegen?)
Durch das Wirtschaftswunder und das sparsame Wesen meiner Eltern war es 1950 möglich den ersten motorisierten Untersatz anzuschaffen. Ein Vespa Motorroller machte die Fahrten nicht nur leichter, sondern ermöglichte auch einen größeren Wirkungskreis. Die Macks fuhren bis in die Pfalz und nach Karlsruhe, und bei ihren Kunden versammelten sich deren Freunde und Nachbarn im Wohnzimmer, um die Ware zu begutachten und zu kaufen. Mittlerweile war das Sortiment erweitert auf Textilien aller Art, aber der Klöppelspitzen-Vertrieb bestand immer noch.
Auch daheim gab es mittlerweile einen kleinen Laden, in dem auch meine Großmutter kräftig mithalf. Wetterunabhängig wurde man im Jahr 1953, als das erste Auto angeschafft wurde, und das war ein echtes Traumauto. Der Lloyd 400 Kombi. Es wurde expandiert und am Wohnhaus der erste richtige Laden angebaut. 1961 konnte man auf 40 m² alles kaufen, was damals die Modeherzen höher schlagen ließ: Nylon-Strumpfhosen, der Playtex Zauberkreuz-BH, Acryl-Pullover, Hemden und Hosen und ab sofort auch Waschmittel.
Zwischendurch war noch etwas Zeit für die Liebe, und im Januar 1962 kam meine Mutter nieder und ich zur Welt.
Während meiner Kindheit war das Geschäft allgegenwärtig, und wenn sonntags andere Kinder Ausflugsfahrten mit ihren Eltern unternahmen, waren wir auf Kundenbesuch oder zum Einkaufen bei unseren Großhändlern.
Anfang der Siebziger wurde mit Wrangler die erste Jeansfirma in das Programm aufgenommen und wenige Jahre später kam dann auch Levi´s dazu. Nach meiner Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und dem erfolgten Neubau des Geschäftes in der Bruchsaler Straße mit 200 m² Verkaufsfläche kam ich 1981 rechtzeitig zur Neueröffnung in den elterlichen Betrieb zurück.
Neue Marken und eine große Auswahl brachten immer neue Kunden, und 1985 fand die Übergabe der Geschäftsleitung von Johann Mack an Ralf Mack statt.
Das Geschäft brachte immer mehr Arbeit mit sich, und mittlerweile waren 3 Verkäuferinnen und die ganze Familie aktiv. Das Sortiment wurde immer wieder den Gegebenheiten des Marktes angepasst und so hielt mit der Marke Adidas auch die Sportmode Einzug. Auch Sportschuhe wurden bei Mack angeboten.
Während der folgenden Jahre nahmen wir am Angelbachtaler Weihnachtsmarkt teil, und das erste Jeans-Festival fand statt mit Bewirtung im Freien und vielen Sonderpreisen. Regelmäßig wurden Modeschauen in der Aula der Sonnenbergschule veranstaltet, und der letzte große Umbau erfolgte 1984. Büro und Lagerräume wurden angebaut und dadurch die Verkaufsfläche auf nunmehr 300 m² erhöht.
Bei dem Totalumbau wurden die Fassade sowie der gesamte Innenraum neu gestaltet. 1996 waren wir „Pionier“ im Internet. Unsere erste eigene Internetseite ging Online und seit dieser Zeit sind wir unter www.mack-online.de im World Wide Web zu finden. In diesem Jahr haben wir auch das 50-jährige Jubiläum gefeiert.
Im Jahr 2006, also 10 Jahre später konnten wir den 60. Geburtstag begehen und wie auch zum 50-jährigen feierten wir mit einem großen Sonderverkauf.
Im Dezember des selben Jahres starteten wir einen Räumungsverkauf wegen Umbau, denn wir fanden es wichtig, den Verkaufsraum "aufzumöbeln" und den aktuellen Anforderungen anzupassen. Neue Mittelraum-Präsentation mir viel mehr Dekoration, eine helle Farbgestaltung und viel mehr Licht machen den Verkaufsraum heller und freundlicher. Der Kassenbereich wurde etwas versetzt und ebenfalls komplett neu aufgebaut.
Getrennt haben wir uns von der Kinder- und der Wäscheabteilung und konnten so mehr Platz schaffen.
Sauberer gegliedert finden sie nun in vorderen Bereich die Damen-Abteilung und im hinteren Bereich die Herren-Abteilung.
Wir haben unsere Werbestrategien den aktuellen Medien angepasst und nutzen neben den bisherigen Flugblatt-Aktionen und Anzeigenwerbung in Tages- und Wochenzeitungen vermehrt Direktmailings an die Mitglieder unserer Kundenkartei. Auch den 70-jährigen Geburtstag haben wir ausgiebig gefeiert und die Werbung wurde weiterhin angepasst mit 3-4 Newslettern pro Jahr und zunehmend auch Posts in den wichtigsten Social-Kanälen.
Corona hat uns ebenso wie viele andere Betriebe und Branchen getroffen und wir mussten das Geschäft im ersten Lockdown schließen. In der damals aussichtslosen Lage haben wir begonnen Stoff-Coronamasken selbst zu produzieren und auf Grund der hohen Nachfrage war es sehr schwierig passende Stoffe, Garne und Gummis zu bekommen. Wir hatten uns einen Pool aus Schneiderinnen aufgebaut und die Masken dann im Online Shop verkauft und abends dann in der näheren Umgebung selbst direkt ausgeliefert.
Auch unser Mode- und Hosensortiment und teilweise auch die Lieferanten werden ständig aktualisiert und den Modethemen und Kundenwünschen angepasst. Gerade sind wir mitten in den Aktionen zum 75-jährigen Jubiläum, das wir coronabedingt ein Jahr verspätet feiern.